Betriebliche Anwendungssysteme
Einführung
Betriebliche Anwendungssysteme
Eine Menge von Programmen (und Daten), die als Anwendungssoftware für ein konkretes Anwendungsgebiet entwickelt, eingeführt und eingesetzt werden
→ Wesentliche Komponenten: Anwendungskern mit der fachlichen Logik | Benutzerschnittstellen | Datenverwaltung
→ Unternehmensweite Systeme mit integrierten Informationsverarbeitung, welche Unternehmensbereiche verbindet
→ ERP-Systeme
ERP-Systeme
Ein Enterprise Resource Planning (ERP)-System ist definiert durch: Funktionsumfang | Datenhaltung | „Ressource“
Ressource: Natürliche oder gesellschaftliche Quellen der Grundlagen der Reproduktion (Bodenschätze, Personal,...)
→ Ein ERP-System umfasst die Verwaltung aller Informationen für Geschäftsprozesse über die Ressourcen Material, Personal, Kapazitäten (Maschinen, Handarbeitsplätzen etc.), Finanzen und Informationen (mindestens drei Ressourcen).
Bereich |
vor ERP-Einsatz |
mit ERP-Einsatz |
Durchlaufzeit |
Kostenintensive Engpässe (z.B. Personal) |
Zeit-/ Kostenersparnis in Geschäftsprozesse |
Auftragsbearbeitung |
Bearbeitung durch mehrere Stellen benötigt Daten an mehreren Stellen (Kunden, Produkte, Aufträge) |
Schnellere Bearbeitung durch gemeinsame Daten reduziert Zeitbedarf und Aufwand für mehrere Aktualisierungen |
Finanzielle Situation |
Steigende Kosten durch Überbestände und zu hohe Außenstände |
Verbesserung der operativen Leistung durch Bestandskontrolle und automatisches Mahnwesen |
Geschäftsprozesse |
Verbreitung fragmentierter Abläufe mit Mehrfachaufwand |
Neugestaltung basierend auf „Best-Practices“-Prozessen |
Produktivität |
Fehlende Fähigkeit, schnell gegenüber Kunden und Lieferanten zu reagieren |
Verbesserung beim Liquiditätsmanagement und Kundenservice |
Supply Chain Management |
Fehlende Integration |
Verbindungen zu Lieferanten und Kunden |
E-Business |
Web-Schnittstellen als isolierte Systeme bzw. Einzelkomponenten |
Web-Schnittstellen sind das Front-End des ERP Systems |
Informationen |
Keine effiziente Beobachtung und Steuerung der Ressourcen |
Berichtsübergreifender Zugang zu den gleichen Daten zur Planung und Steuerung |
Kommunikation |
Keine effiziente Kommunikation mit Kunden und Lieferanten |
Ermöglicht die Kommunikation des Unternehmens mit Kunden und Lieferanten |
Nachteil |
Beschreibung |
Kosten |
Mit dem inneren Betrieb eines ERP-Systems sind sowohl umfangreiche Investitionen in Infrastruktur (Hard- und Software inkl. Server, Middleware, Betriebssystem, Datenbank, Lizenzen, Netzwerk) und qualifiziertes Personal notwendig. |
Zeitaufwand |
Die Bereitstellungszeit ist mit langen Anlaufzeiten bei der Planung, der Ausschreibung bzw. Bestellung, dem Bestellversand und der anschließenden Einrichtung im Rechenzentrum verbunden. |
Flexibilität |
Anpassungsfähigkeit vorhandener Infrastruktur an neue Komponenten sowie Bedarfe bei unerwarteten Spitzen sind schwer vorauszusehen. |
Support/Sicherheit |
Bereiche der IT-Sicherheit, Change Management und der Verfügbarkeit des Systems. Datenlecks, Sicherheitsverletzungen, mangelnde Anpassungsfähigkeit oder Ausfallsicherheit des Systems. |
Funktionen und Aufgaben
Organisationsstruktur im Rechnungswesen
→ Oberstes Element: Mandant (Unternehmen)
→ Mehrere Mandanten in System möglich, Beispiel: Konzernlösung
→ Buchungskreis: Element des externen Rechnungswesens, Definiert Vorschriften für Organisationseinheit
→ Geschäftsbereich: Beispiel: GuV und Bilanz für eine Produktlinie, Beziehung Buchungskreis N:M Geschäftsbereiche
→ Kostenrechnungskreis: Verwendung im internen ReWe, Rahmen in dem Kosten und Erlöse gebucht und verrechnet werden, Kostenstellen, Kostenarten, …, Zuordnung Buchungskreis zu Kostenkreis
Organisationsstruktur im Materialwirtschaft und Produktion
→ Materialwirtschaft und Produktion teilweise gleich
→ Werk: Aufteilung eines Unternehmens grundsätzlich in Werke, Herstellung und Lagerung findet im Werk statt (Fertigungsstätte)
→ Lagerort: Gehören zu Werken, Organisationseinheiten, für Lagerbestände getrennt ausgewiesen werden (Wareneingangslager)
Organisationsstruktur im Vertrieb 
→ Verkauf und Versand von Waren
→ Verkaufsorganisation: Untergliederung des Unternehmens aus der Sicht Vertrieb, Zuständig für Vertrieb von Gütern (Aufteilung nationalen/internationalen Markt)
→ Vertriebsweg: Kanäle zum Bezug der Güter für Kunden (Einzelhandel, Direktvertrieb)
→ Sparte: Gruppierung von Waren und Dienstleistungen (Computer, Drucker, Software)
→ Vertriebsbereich: Kombination aus Verkaufsorganisation, Vertriebsweg und Sparte
Organisationsstruktur im Personalwirtschaft
→ Personalteilbereich: Weitere Aufteilung für personalwirtschaftliche Regelungen | Beispielsweise für: Arbeitszeitregelunge, Tarifstrukturen, Lohn/Gehaltsgruppen
→ Personalstruktur: Stellung und Status von Mitarbeitern | Aufteilung möglich in:
Mitarbeitergruppen, Mitarbeiterkreis, Abrechnungskreis